Fred Slanitz: 
Wirtschaft, Technik, Mythos

Die philosophisch bislang kaum bedachten Schriften des Friedrich Georg Jünger (1898–1977) sind geprägt von einem eigenständigen Denken in und mit der Sprache, das bereits Gedachtes miteinbegreift, kritisiert und weiterdenkt: sei es der griechische Mythos, die klassische und neuzeitliche Philosophie oder die Theorien der Natur-, Geistes- und Rechtswissenschaften. Doch gegen die „Ödnisse eines Wissenschaftsbetriebes“, stellt Jünger sein lebendiges Denken, dessen Fruchtbarkeit in der lebendigen Wahrnehmung gründet: Nichts liegt ihm ferner als die Konstruktion eines abgeschlossenen Systems mittels wissenschaftlicher Methoden.

Eine Schrift über das lebendige Denken des Dichters F. G. Jünger kann nicht analysierend systematisieren; sie muss vielmehr zentrale Themen nachdenkend ansprechen: Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit dem Fortschritt der Technik sowie dessen Rückwirkungen auf den Menschen. Damit aufs engste verkoppelt ist der Bereich der Wirtschaft, der ausgehend von aktuellen Problemlagen vor allem in seinem Bezug zur Natur zu beleuchten ist. Mit dem von den griechischen Mythen her entwickelten Begriff der “Wildnis” versucht Jünger eine poetisch-philosophische Antwort. Einen Ausblick schaffen zwei weitere Grundmotive des seines Denkens: Sprache und Spiel.

Bibliographische Daten

Fred Slanitz: Wirtschaft, Technik, Mythos. Friedrich Georg Jünger nachdenken, Ergon Verlag: Würzburg 2000, 221 S., EUR 27,-, online bestellen bei buch.de

Aus dem Inhalt
  1. Wirtschaft
    Eigentum und Geld (J. Locke) · Natur und Wert (D. Ricardo) · Natur und Ökonomie (F. Quesnay) · Eigentum und Pflege (F. G. Jünger)
  2. Technik
    Illusionen der Technik · Reichtum oder Armut? – Raubbau! · Mechanischer Zeitbegriff und Zeitmessung · Funktionalismus · Normung und Numerierung
  3. Rückwirkungen
    Dynamisierung der Ökonomie: Geldwirtschaft · Das technische Kollektiv · Wissenschaft – Verrechnung · Der Mensch in der Masse · Elementare Regression
  4. Mythos
    Mythos als Denk- bzw. Lebensform (E. Cassirer) · Mythos als philosophisches Fundamentalproblem (M. Heidegger) · Mythos und Philosophie – das freie Verhältnis zum Mythos (K. Jaspers)
  5. Technik - Sprache - Spiel
    Wachsamkeit, Selbständigkeit, Sprache · Welt der Spiele




Fred Slanitz, 07.02.2007